Fliegerdenkmal

Fliegergrab
Die Grabinschrift

Am 19. Sept. 1944 stürzte um die Mittagszeit ein Deutsches Jagdflugzeug in der Ruppertsbach, also in unmittelbarer Nähe von Fellingshausen ab. Der Pilot Fritz Weinzierl (* 01.10.1921) kam dabei um´s Leben.

Fritz Weinzierl

Sein Grab befindet sich heute auf dem Fellingshäuser Friedhof.
Der Grabstein ist im oberen Teil einem Flugzeugpropeller nachgebildet.

Fotos: Lindemann, Quelle: Chronik Fellingshausen

Mammut-Baum

Der Mammutbaum steht ebenfalls am Kelten-Römer-Pfad – ein Stück oberhalb (Richtung Osten – von der Toteneiche aus gesehen) im Wald an der ersten Weggabelung; folgt man dem Kelten- u. Römer-Pfad – vom Dünsberg kommend, Richtung Vetzberg.
Er wurde 1962 von Kurt Kaut, dem damaligen Revierförster
und „seinen“ Waldarbeitern Erhard Failing, Hugo, Helmut und Gustav Gerlach gepflanzt.

Jutta Failing machte uns auf einen Fehler im Nachnamen aufmerksam, den ich beim ersten Versuch die Tafeln zu entziffern gemacht hatte. Jetzt steht oben der richtige Familiennamen der drei Brüder, nämlich Gerlach. Dankeschön!

Ähnliche Bäume sind am damaligen Wohnhaus von Kurt Kaut in der Nußhecke 1 in Rodheim, oberhalb vom Familienbad. Sie sind von Weitem gut zu sehen.

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Im Juni 2022 waren diese Schilder abmontiert.
Schon wieder ein Fall von Vandalismus; wirklich schlimm!

Doch dann sah ich im Juli zufällig einen Mann, der sich dort zu schaffen machte. Wie sich herausstellte, hatte der nette Herr die nahezu unleserlichen Tafeln mit Heim genommen und die Schrift wieder lesbar gemacht – bis auf den Namen Erhardt Failing, den er nicht hatte entziffern können.

Leider wollte mir der Mann seinen Namen nicht verraten, so dass die Vervollständigung der Tafel vielleicht über diesen Artikel gelingt.

Fotos und Video: Lindemann

Die Mammutbäume in Deutschland (Eveline Renell): Auf Grund der Korrektur von Jutta Failing möchte ich auch etwas ergänzen. Wilhelm I. von Württemberg war von den Mammutbäumen so begeistert, dass er 1864 für 90 US-Dollar Saatgut bestellte. 5000 keimten, 200 Bäume davon gibt es noch im Südwesten. 35 stehen im Mammutbaumwald in der Stuttgarter Wilhelma. Sie sind damit 157 Jahre alt und sehr beeindruckend. Aber die ganze Wilhelma ist eine Reise wert!

„Wilhelm I.“ besucht nach 150 Jahren seine Mammutbäume (Copyright und Foto mit freundlicher Genehmigung der Wilhelma Stuttgart)

Mammutbäume sind die ältesten, größten und mächtigsten Bäume der Erdgeschichte. Jeder USA-Reiseführer bildet den größten unter den Riesen ab: „General Sherman“ wird der Baum genannt. Er ist circa 3200 Jahre alt und steht im Sequoia-Nationalpark in Kalifornien. Er reckt sich 84 Meter in die Höhe und misst 31 Meter im Umfang.

Fotos: Lindemann

Kommentar Jutta Failing:
Hallo, kurze Info zu den Waldarbeitern, die 1962 den Baum geplanzt haben. Es gibt keinen Harald Failing, Erhard Failing war bei der Pflanzung dabei.  ….. und noch eine Änderung – der Nachname der Herren Hugo, Helmut und Gustav lautet Gerlach !!

Lapidarium / Grenzsteingarten

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Herr Ernst Döpfer pflegt die Anlage

In den Flyerboxen findet der Besucher Informationen über die gezeigten historischen Steine. Weitere Faltblätter berichten über Wappenkunde und weisen auf die frühere Schreibweise von Buchstaben und Zahlen.

Wandern mit Herrn Döpfer
Zukunftswerkstatt
Überzeugung und Leidenschaft

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Dieser Grenzsteingarten direkt am Kelten-Römer-Pfad wurde 2014 eingerichtet. Er enthält u.a. historische Vermessungsmale, einen Rillenstein der Generalkommission von etwa 1890-1910 und eine alte Festlegung der Grenze zu Hessen-Darmstadt. Das Exemplar aus Granit wird seit 1945 zur Abmarkung Trigonometrischer Punkte verwendet.  

Das Baugebiet „Auf der Dreispitz III“ und „Auf der Weide“

Quelle: Bürgerinformations-System der Gemeinde Biebertal

Auf der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche von ca. 4 Hektar soll in Fellingshausen – Ortsausgang Richtung Bieber, ober- und unterhalb der Kreisstraße 353 – ein neues Baugebiet entstehen.
Für die Erschließung des Geländes haben sich die Gemeindevertreter für die Firma Weimer aus Lahnau entschieden.

In dem Gebiet sollen – laut erstem Vorentwurf – 45 – 50 Bauplätze mit Ein- und Mehrfamilienhausbebauung sowie 12 Doppelhäuser für insgesamt 172 Wohneinheiten entstehen. Gewünscht wird eine Bauweise mit hohem energetischen Standard und sozialer Verträglichkeit.
Zur Diskussion stehen dabei auch eine Carsharing-Fläche, Ladesäulen für Elektroautos, das Verbot von Schottergärten oder die Integration eines Multifunktionsgebäudes mit Kita und altengerechtem Wohnen oder multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit.
Aber bis all das wirklich konkret wird, ist es noch ein langer Weg:
Gemäß Zeitplan des Erschließungspartners soll die Vermarktung 2023 beginnen. Zum gleichen Zeitpunkt ist der Beginn der Erschließungsmaßnahmen – also Wege- und Leitungsbau – geplant. Jetzt müssen erst einmal die Baugrundstücke von der Gemeinde erworben werden, dann würde die Erstellung des konkreten Bebauungsplans folgen, für den die Gemeindevertreter Vorgaben einbringen können. Denn aktuell liegen der Gemeinde bereits 200 Bewerbungen für einen Bauplatz vor.
Die Erschließung soll nach den aktuellen Plänen von der Kreisstraße aus erfolgen, wobei die Firma Weimer
– nach Berichten des Gießener Anzeigers vom 13. Nov. 2020 – sowohl einen Kreisverkehr, als auch ein Kreuzung für möglich hält. Letztlich aber, da kein direkter Anschluss an die K24 (Verbindungsstraße zwischen Fellingshausen und Rodheim) geplant ist (das Verfahren würde ca. 10 Jahre in Anspruch nehmen), wird ein Großteil des zusätzlichen Verkehrs vermutlich über die kürzeste Verbindung Richtung Gießen, über die Anliegerstraße „Hohlgarten“ zur Rodheimer Straße zur K24 fließen.
Schon jetzt aber sind die Bewohner, die ursprünglich hohe Anteile an der Straßenerschließung Hohlgarten gezahlt haben, (im Ortsbeirat mehrfach diskutiert) wegen der erhöhten Verkehrsbelastung, die durch die Bebauung auf der Dreispitz entstanden ist, verärgert.

Reden zum Volkstrauertag 2020

Kranz der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen

In diesem Jahr gibt es zwar keine Rede vor Publikum, dafür aber schriftliche Gedanken zum Volkstrauertag;
nachfolgend können Sie die oben im Bild zu sehenden Worte der Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen, Steffen Balser, lesen und im Anschluss daran der Text des stellvertretenden Ortsvorstehers in Fellinghausen, Dr. Alfons Lindemann.


2020 – verlorenes Jahr?

Jedes Jahr im November begehen wir den Volkstrauertag und gedenken der Opfern beider Weltkriege.
Wir denken an die Soldaten, die an der Front gefallen sind, den unzähligen Menschen, die durch direkte Kriegs-handlungen getötet wurden, den zahlreichen Opfern, die durch das NS-Regime ums Leben kamen und den Menschen auf der ganzen Welt, die durch Krankheit, Not und Elend starben.
Aber erinnern wir uns nicht nur an die Opfer der vergangenen Kriege. Auch heute fallen noch immer Soldaten in den verschiedenen Regionen der Welt.

Am 9. 11. jährt sich die Reichsprogromnacht in diesem Jahr zu 82. Mal. In dieser Nacht brannten Synagogen und jüdische Geschäfte im ganzen Deutschen Reich. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. Aber dieser Hass richtet sich nicht ausschließlich gegen Juden, sondern gegen jeden in der Bevölkerung, der die Machenschaften der Nationalsozialisten nicht unterstützte.

Auch heute liest man in der Zeitung, dass rechte Gewalt in Deutschland wieder zunimmt. Rechtsextreme Gruppierungen erstarken und Aggression gegen Geflüchtete und Asylbewerber nehmen zu. Der Verfassungsschutz zählte im Jahr 2019 mehr als 22.300 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Darunter fällt z.B. der Mord des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke oder die Attentate vor der Synagoge in Halle und am 19. Februar in der Hanauer Innenstadt. Aber spätestens, als am 29. August 2020 ca. 400 Rechtsextremisten und Regierungskritiker versuchten das Reichstagsgebäude zu stürmen, müssen bei jedem von uns alle Alarmglocken angehen.

Das Jahr 2020 ist sowieso ein verrücktes Jahr, wie es in der Geschichte selten vorkam. Selbst in unserer gefestigten Demokratie passieren Dinge, die wir vor einem Jahr für unvorstellbar hielten. In Deutschland gibt es unzählige Einschränkungen gegen das Grundgesetz. So wird z.B. die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Religionsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung eingeschränkt. Dies alles passiert durch Verordnungen, die die Bundes- und Landesregierungen erlassen.
Es ist die Aufgabe der Regierung, dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung sicher gestellt wird; aber politische Debatten über Einschränkungen müssen in den Parlamenten geführt und dort mehrheitlich durch unsere gewählten Volksvertreter beschlossen werden.

Möglicherweise bietet die Cornoa-Pandemie auch eine Chance, um uns wieder auf die wichtigen Werte zu besinnen, So kümmern wir uns in dieser Zeit z.B. um unseren Nachbarn, der zum Einkaufen nicht das Haus verlassen kann, ober wir danken den Menschen im Gesundheitswesen, die mit dem Risiko leben, selbst infiziert zu werden und sich dennoch um Alte und Kranke kümmern. Wir unterstützen uns in Krisenzeiten und lassen niemand alleine, auch wenn wir Abstand halten.

Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick auf den Himmel freigeben.
Lasst uns dafür kämpfen, dass die Welt wieder ein Stück näher zusammenrückt und dass wir die Hoffnung auf eine bessere Welt nach Cornona nicht verlieren.

Denn:
„selig sind die, die Frieden stiften“

Für die Vereinsgemeinschaft Fellingshausen
Steffen Balser

Fotos: Steffen Balser

Liebe Fellingshäuser/innen,

im November, wenn das Laub von den Bäumen fällt und uns an den Tod erinnert,
gedenken wir an Allerheiligen der Toten und erinnern uns am Volkstrauertag speziell
an die Kriegsopfer und all der menschengemachten Leiden.

2020 ist in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr.
Denn 2020 ist die Fragilität des Lebens im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
in den Medien das dominierende Thema des Jahres.

Vielfach wird nun gewünscht: „Bleib gesund!“

Dabei hat sich – still und leise – eine Klima der Angst breit gemacht;
Angst vor Infektion, Krankheit und Tod, Angst andere anzustecken, Angst vor Beschädigungen unserer Demokratie und vor Verlust des vertrauten Lebensstils.

Ein Virus braucht Wirte, in denen er sich vermehren und überleben kann.
Sinnvollerweise gehen wir auf Abstand; wir verschleiern unsere Gesichter und desinfizieren, was das Zeug hält, womit das „Überspringen“ von Vieren verhindert werden soll.

So finden in diesem Jahr auch keine gemeinsamen Gedenkgottesdienste statt, keine Reden, kein Chorgesang. Bürgermeisterin und Ortsvorsteher/innen legen allein, stellvertretend in stillem Gedenken in den Ortsteilen von Biebertal Kränze nieder.

Das ist eine gute und richtige Vorsichtsmaßnahme, die den Respekt vor den Lebenden zum Ausdruck bringt.

Leider trägt die nun seit Monaten praktizierte Distanz, wie auch der fehlende Einblick in die Mimik unserer Mitmenschen, dazu bei unschöne Gefühle zu verstärken: das Gefühl der Unsicherheit, des Ausgeliefertseins und der bewusst gewordenen Zerbrechlichkeit des Lesens sowie eine Grundhaltung von Misstrauen und Angst.
Wie schön war es doch, als wir uns über die Nähe zu anderen das Gefühl der Zugehörigkeit versichern konnten, uns geborgen und getröstet fühlen konnten!
Wie schön war es, als wir uns ungezwungen zum Essen verabreden konnten oder dem einen oder anderen Kunstgenuss frönen, zum Eintrachtspiel fahren und uns in der Nordwestkurve dem Taumel der Gleichgesinnten hingeben oder selbst singen … und und und … konnten.

Irrwitzigerweise sprachen Politiker davon, wir seien im Krieg gegen Corona.
Nein, das sind wir nicht!
Ja, wir müssen uns mit einem Naturphänomen auseinandersetzen,
aber nicht mit einem menschengemachten Desaster.

Die Kriege, Vertreibungen, Terrorangriffe gibt es noch immer an vielen Stellen der Welt und die Opferzahlen von Krieg, Hunger und Vertreibung sind um ein vielfaches höher, als die Opferzahlen der „durch oder mit“ dem SRAS-Cov19-Virus verstorbenen.

Und auch in unserem Land sind die Wunden der letzten 100 Jahr längst nicht verheilt:
Spukgeister der Vergangenheit tauchen wieder vermehrt auf: Ressentiments, Vorurteile, Sündenbockdenken und ähnliches; manche klammern sich an längst überwunden geglaubte nationalistische und rassistische Scheinideale, wünschen sich „wissende“, bestimmende, für Ordnung sorgende, autoritäre Machthaber oder leiden an psychologischen Deformierungen und stellen die Basis unseres Wissens mit Fake Informationen und Befindlichkeiten in Frage; oder meinen, in religiösem oder ideologischem Wahn, im Besitz von Wahrheiten zu sein, die sie anderen mit Gewalt beibringen zu müssen glauben.

Darunter aber liegen sehr häufig alte Kränkung, Demütigung, Verletzung, vermeintliche Ansprüche auf Land, Bodenschätze, Wasser, Wissen usw., die als Motiv und Rechtfertigung für Gewalt, im gesellschaftlichen, wie im persönlichen, geltend gemacht werden.
Auf die psychologischen Hintergründe war ich im letzten Jahr eingegangen.
Als Ausgleich für dieses Gefühl der Schwäche bieten sich reale Macht, wie das Gefühl von Macht, aber auch Gier und Geiz als (scheinbare) Kompensation für die selbst oder von den Vorfahren erlebten Traumata an.

Die unterschwellig – über epigenetische Mechanismen und über soziale Vererbung – aus der Vergangenheit durch die Generationen weitergereichte Angst mischt sich mit einer diffusen Angst vor der Zukunft, die wegen Klimawandel, Energie- und Wasserkrisen, Strukturwandel, Flüchtlingsströmen, Artensterben usw. als bedrohlich wahrgenommen wird.
Und, es ereilte uns in diesem Jahr eine Folge der Globalisierung und der schrumpfenden Lebensräume für Tiere, die es möglich machte, dass ein bis dato tierpathogener Keim auf die Spezies Mensch übersprang und unseren gewohnten Alltag durcheinander wirbelte.

Im Verlaufe des Jahres begriffen wir allmählich: das ist unsere neue Realität!
Wieder einmal müssen wir uns anpassen und mit der gegebenen Situation fertig werden.

Wenn wir heute der Opfer zweier Weltkriege gedenken, können wir auch sehen lernen,
wie die Menschen mit anderen schrecklichen Situationen fertig geworden sind,
wie sie – gegen alle Widerstände – mit Zuversicht an die Gestaltung ihres Lebensraumes herangegangen sind.
Zusammenhalt und Zusammenarbeit war dabei ein starker Anker, positive Ziele und Hoffnungen auf Besserung beflügelten sie und sie sorgten dafür, dass es ihre Kinder einmal besser haben könnten, als es der Elterngeneration vergönnt war. Schauen wir also nach vorn, formulieren wir attraktive, erreichbare, konkrete Ziele und lernen aus dem Blick in die Vergangenheit, was wir besser machen können.

In diesem Sinne ist der Volkstrauertag, wie auch die allgemeine Entschleunigung in diesem Jahr, ein Innehalten, eine Zeit zum Nachdenken darüber, was einer und einem jeden wirklich wirklich wichtig ist in diesem Leben.

Also: Bleiben Sie alle gesund!

Dr. med. Alfons Lindemann