Das Baugebiet „Auf der Dreispitz III“ und „Auf der Weide“

Quelle: Bürgerinformations-System der Gemeinde Biebertal

Auf der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche von ca. 4 Hektar soll in Fellingshausen – Ortsausgang Richtung Bieber, ober- und unterhalb der Kreisstraße 353 – ein neues Baugebiet entstehen.
Für die Erschließung des Geländes haben sich die Gemeindevertreter für die Firma Weimer aus Lahnau entschieden.

In dem Gebiet sollen – laut erstem Vorentwurf – 45 – 50 Bauplätze mit Ein- und Mehrfamilienhausbebauung sowie 12 Doppelhäuser für insgesamt 172 Wohneinheiten entstehen. Gewünscht wird eine Bauweise mit hohem energetischen Standard und sozialer Verträglichkeit.
Zur Diskussion stehen dabei auch eine Carsharing-Fläche, Ladesäulen für Elektroautos, das Verbot von Schottergärten oder die Integration eines Multifunktionsgebäudes mit Kita und altengerechtem Wohnen oder multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit.
Aber bis all das wirklich konkret wird, ist es noch ein langer Weg:
Gemäß Zeitplan des Erschließungspartners soll die Vermarktung 2023 beginnen. Zum gleichen Zeitpunkt ist der Beginn der Erschließungsmaßnahmen – also Wege- und Leitungsbau – geplant. Jetzt müssen erst einmal die Baugrundstücke von der Gemeinde erworben werden, dann würde die Erstellung des konkreten Bebauungsplans folgen, für den die Gemeindevertreter Vorgaben einbringen können. Denn aktuell liegen der Gemeinde bereits 200 Bewerbungen für einen Bauplatz vor.
Die Erschließung soll nach den aktuellen Plänen von der Kreisstraße aus erfolgen, wobei die Firma Weimer
– nach Berichten des Gießener Anzeigers vom 13. Nov. 2020 – sowohl einen Kreisverkehr, als auch ein Kreuzung für möglich hält. Letztlich aber, da kein direkter Anschluss an die K24 (Verbindungsstraße zwischen Fellingshausen und Rodheim) geplant ist (das Verfahren würde ca. 10 Jahre in Anspruch nehmen), wird ein Großteil des zusätzlichen Verkehrs vermutlich über die kürzeste Verbindung Richtung Gießen, über die Anliegerstraße „Hohlgarten“ zur Rodheimer Straße zur K24 fließen.
Schon jetzt aber sind die Bewohner, die ursprünglich hohe Anteile an der Straßenerschließung Hohlgarten gezahlt haben, (im Ortsbeirat mehrfach diskutiert) wegen der erhöhten Verkehrsbelastung, die durch die Bebauung auf der Dreispitz entstanden ist, verärgert.

Sehr selten und erhaltenswert

Eine 25m lange und 4m hohe Buchsbaumhecke in Fellingshausen

Die Hecke reicht weit über das Schuppendach
Buchsbaumzünsler-Schaden

Sie wächst in der Marschallstraße unweit der Gaststätte „Zur Post“. Schon vor zwei Jahren wollte ich über sie schreiben, jetzt ist es aber höchste Eisenbahn. Denn seit diesem Jahr gibt es in einigen Ortsteilen Biebertals einen Schädling des Buchsbaums, den Buchsbaumzünsler – und leider hat es auch diese ungewöhnliche Hecke erwischt.

Der Buchsbaumzünsler ist ein nachtaktiver Schmetterling und macht die üblichen Entwicklungsstadien durch (Eier – Raupe oder Larve – Puppe – Schmetterling). Als Raupe frisst er den Strauch kahl. *

Buchsbaum scheint im Verlauf des Jahres „nur grün“ zu sein. Er blüht aber auch – das ist für Bienen wichtig – und er bildet Früchte. Den meisten Menschen fällt er nur auf, wenn er in besondere Formen geschnitten wird.

Was ist an der Hecke in der Marschallstraße so besonders?
Die Mehrheit der Buchsbaumhecken sind Einfassungen in Kniehöhe, sehr stark verwendet im 18. Jahrhundert während des Barock oder als Einfassung in Bauerngärten. 1m hohe Hecken kommen gelegentlich vor. Die Art Buxus sempervirens var. arborescens kann bis zu 8 hoch werden Etwa 6m hohe Sträucher kenne ich aus dem Hermannshof in Weinheim bzw. aus Meersburg am Bodensee. Eine Hecke in dieser Höhe wie in der Marschallstraße habe ich noch nirgends gesehen.

Der Eichenast müsste unbedingt entfernt werden
So sieht die Hecke von der Seite aus (12.09.2020)

Ich plädiere dafür diese Hecke zum Naturdenkmal zu erklären!

Zitiert von Untere Naturschutzbehörde Kreis Gießen:  Gehölze als Einzelbäume oder Hecken sind wichtiger Teil dörflicher und ländlicher Lebensräume, die vor allem mit zunehmendem Alter einen hohen Wert für den Naturschutz und die Landschaft haben. Im Hessischen Naturschutzgesetz heißt es in § 14: (1) Naturdenkmale sind rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur, deren besonderer Schutz
1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder
2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit
erforderlich ist.

Jetzt ist allerdings Eile geboten, damit der Buchsbaum-Zünsler die Hecke nicht auffrisst. Ich habe bereits vor mehreren Wochen auf den Befall aufmerksam gemacht. Inzwischen habe ich erfahren, dass das Gelände, auf dem die Hecke steht, der Gemeinde gehört.

Unten links eine Schlehe, die entfernt werden müsste
Nahaufnahme des anfänglichen Schadens


In großen Gärten und Parks, aber auch in Privatgärten wird der Buchsbaumzünsler erfolgreich mit Bacillus thuringiensis bekämpft. Da andere Schmetterlinge nicht im Buchsbaum leben, können sie auch nicht getötet werden. Und weitere Tiere werden nicht gefährdet.

Buchsbaum ist eine sehr alte Kulturpflanze. Unsere Vorfahren haben das Holz gerne für Werkzeuge, z.B. in sehr früher Zeit als Grabstöcke genutzt. Außerdem machte man kleine sehr haltbare Gefäße daraus. Der Name Buxus, Buchs leitet sich vermutlich vom griechischen Wort pyxos ab, und das heißt Dose. Auch im englischen Wort „box“ steckt der Buchs. Buchsbaum war früher ein wichtiger Bestandteil für Sträuße und Kränze zur Hochzeit, Konfirmation oder Kommunion. In manchen Gegenden wurden Buchszweige auch als Palmzweige für Palmsonntag verwendet. In der Abtei Himmerod nahe Bitburg heißt ein Wald deshalb Palmenwald. Die Bäume sind seit 1938 Naturdenkmal.

Weitere Informationen demnächst unter Haus und Garten

Alle Fotos: Eveline Renell am 12. 09. 2020
Informationen: Hermannshof Weinheim, Arboretum Härle in Bonn
http://www.hortipendium.de/Buchsbaumzuensler

Leerstand – auch eine Chance für die Gemeinde

Foto vom 20. Juli 2020 – Eveline Renell

In Fellingshausen ist das Gebäude an der Rodheimer Straße (neben Ärztehaus) wieder zu vermieten.
Corona-bedingt haben viele soziale Einrichtungen einen größeren Raumbedarf. Die Mehrzweckhalle hat seit dem vergangenen Schuljahr Räume an die Nachmittagsbetreuung abgegeben. Von daher sind 460 m² zusätzlicher Raum, noch dazu gefliest und e b e n e r d i g ein Glücksfall, den man nicht ungenutzt vorbei gehen lassen sollte. In Bezug auf meinen Artikel über die Tagespflege kann ich mir auch gut vorstellen, dass man die Räume zusätzlich dafür nutzt. Ebenerdig ist dafür doch sicher besser als der 1. Stock wie in Rodheim. – Die Gemeinde hatte schon mal ein Auge auf dieses Gebäude geworfen. Die Miete ist nach meiner persönlichen Ansicht angemessen, wobei eventuell sogar noch Verhandlungs-Spielraum besteht.

In dem Gebäude war bis 2010 der Rewe-Nahkauf, zum Schluss ein Online-Versand für Kinderschuhe. Davor fand anfangs der Fellingshäuser Wochenmarkt statt.

Inzwischen ist das Gelände an die PROTHERM Offensive vermietet:
Daniel Burckart, Rodheimer Str. 37 A, 35444 Biebertal, Fellingshausen; Tel. 0 64 09 / 8 08 09 40