Nachklang zum „verfluchten Baron“

Die neueste Produktion der Theatergruppe des TSV Fellingshausen e.V., das Lustspiel »Der verfluchte Baron«, wurde an sechs Wochenenden nach je drei Stunden und drei Akten von insgesamt ca. 900 Zuschauern mit stehenden Ovationen und »Bravo-«Rufen gefeiert.

Volker Reeh, Vorsitzender des TSV
begrüßt die Gäste
Die geladenen VIP´s bei der Schlussvorstellungbegeistert

Rund um die Theateraufführungen wurde, wie in jedem Jahr, Geld für einen guten Zweck gesammelt. Zudem findet traditionell eine Waffelback-Aktion (diesmal ohne Glühwein, wie sonst bei den Aufführungen im November)
am 3.6.2023 ab ca. 15.00 Uhr auf dem Hof der Familie Schmidt in der Rodheimer Straße 41 in Fellingshausen statt.
Dort gibt es frisch gebackene Waffeln und Getränke gegen eine Spende. Auch wie immer, kommen 2 Euro aus dem Verkauf von CD´s bzw. USB-Sticks mit den Aufführungen der TSV Theatergruppe in den Spendentopf.
In diesem Jahr soll die Spende der Evenius Sonnenstraße GmbH zugutekommen. Mit dem Betrag soll für die Jugendhilfe >An der Hardt< ein Grillplatz und für das Haus Sonnenstraße eine Sitzgruppe bzw. Möbel für die Gemeinschaftsräume angeschafft werden.

Das Bühnenbild mit Portraits der Ahnen des Barons von Memmenstein – mit verblüffender Ähnlichkeit zum Hauptdarsteller Markus Waldschmidt
Im Vordergrund die Souffleuse Monika Esposito

Eine tote Forelle, Kaninchenköttel mit Basilikum-Nachgeschmack aus dem Kräutergarten des Barons, eine Flasche Abführmittel und verschiedene Mixturen aus der Giftküche sowie eine Wünschelrute spielen in dem Stück um Intrigen, Beziehungsdramen und Todesängste eine zentrale Rolle – so zentral, dass ich sie auf meinen Bildern nicht bannen konnte. Dafür gibt es etliche Screenshots mit den Protagonisten, die witzig und voller Elan für die Sache brannten.
„Der Klügere schenkt eben nach.“

Es geht los mit dem Theater!
Ja, „die Hexe“, wie die Haushälterin Klara (Ilona Böhm) von sich selber sagt, startet mit einem furiosem Crescendo.
Gärtner Oskar (Torsten Lang) und Haushälterin Klara hoffen ihren Lohn aus dem Erbe des Barons zu erhalten.
Der Pastor (Oliver Reeh) bietet einen Platz im Himmel,
im Gegenzug für die Überschreibung der Besitzungen
Die ebenfalls auf das Erbe hoffende, angeheiratete Verwandte
und die eso-volkshochschulgebildete „Profeilerin“, Feng-Shui-Beraterin des Barons,
Gabi Fenchel (Heike Kienholz), die den Fluch entdeckte:
alle Ahnen verstarben in Jahren mit der Quersumme 8.
Einer der „Herzanfälle“ des an einen Fluch glaubenden Barons.
Die Post von Dating-Angeboten für den nahtoten Baron
wird gegen ein Trinkgeld abgefangen.
Hilfe naht für den sich vor dem Tod schützenden Baron: Krankenschwester Agnes (Jan Krauskopf).
Die Haushälterin hat einen sich als Buchhalter bewerbenden jungen Mann zur Krankenschwester umdekoriert.

Sie/Er soll mit seiner Unkenntnis den Tod forcieren, etwas nachhelfen. 
Die hilfreichen Herztropfen überdosiert, das Antidot aber macht den Baron ganz wuschig.
Die Libido des von Memmenstein erwacht.
So ist der ältere Junggeselle plötzlich auf dem Liebespfad …
Volker Mattern schreibt im Gießener Anzeiger: „Die Begierde gipfelt in einem ungezügelten Rausch sexuellen Verlangens, dem sich die Krankenschwester kaum erwehren kann – der Saal tobt.“
und von Sinnen … oder sehr sinnlich unterwegs … bis in den Park …
… zurück aus dem Park … ist wohl etwas vorgefallen!?
Und schon kommt der Erbschleicher ins Spiel, der Liebhaber Balduin der angeheirateten Cousine
Auguste (Gertrud Gerlach), die ebenfalls das Erbe für sich und ihre Zukunftspläne beanspruchen ….
… sogleicht macht sich der „moralisch flexible“ Balduin (Heiner Marx) an die Arbeit, den Fluch wahr werden zu lassen.
Nicht gerechnet hatte er mit seinem vorherigen Opfer,
das er um alle Ersparnisse gebracht hatte.
Beweis, dass er der gesuchte Täter ist: Eine Fischallergie
Nun aber wieder der Pfarrer, der endlich die Überschreibungspapiere unterschrieben haben will.

Wie in den meisten Märchen kommt es dann auch diesem lustvollen Verwirrspiel zu einem Happy End. Am Ende klärt sich auf, dass der 53jährige eigentlich schon 54 Jahre alt ist; dass er von den Eltern als jünger erklärt wurde, da er so ein schmächtiges Kerlchen war. Der Baron überlebt und die Cousine wird im Testament bedacht, die Angestellten bekommen ihren Lohn, nur der Pfarrer muss sich mit den für ihn wohlschmeckenden Kaninchenkötteln mit Basilikum-Nachgeschmack begnügen.

Wie jedes Jahr endet die viel beklatschte Vorstellung mit einem Ramazotti.
vorher, zwischenzeitlich und nachher : Vorhang zu für Trinkpausen
für die Gäste, die in der Gaststätte „Zur Post“ die Geselligkeit feiern
Last, but not least, die Vorstellung der Künstler/innen und Helfer/innen und
Dank an die, die das spektakuläre Dorftheater mit ihrer Mithilfe möglich machen
… und ein Spendenaufruft. Denn, wie jedes Jahr, ist die Veranstaltung einem guten Zweck gewidmet.
In diesem Jahr wird die Evenius GmbH bedacht.

Fotos: Lindemann