Ortsbeiratssitzung – keine Bürgerversammlung

Mehrzweckhalle Fellingshausen, 11. April 2022

Der Ortsbeirat hatte eingeladen, die Bürgerinnen und Bürger über die Bebauung im neuen Baugebiet Dreitspitz III – Erweiterung West zu informieren. Das Interesse war groß; der Saal war, wie man auf dem Foto sieht, vollauf belegt – jedenfalls reichte die vorhandene Bestuhlung nicht, um alle Interessierten mit einer Sitzgelegenheit zu versorgen.

Bevor es aber losgehen konnte, wurden von Seiten der Gemeindevertreter (Bürgermeisterin Patricia Ortmann und der Vorsitzenden der Gemeindevertretung Elke Lepper) rechtliche Aspekte aufgeworfen, da zu einer Bürgerversammlung die Vorsitzende der Gemeindevertretung hätte einladen müssen.
Trotz gefülltem Saal war jedoch vom Ortsbeirat bewusst zu keiner Bürgerversammlung im rechtlichen Sinne eingeladen worden, da es sich bei dem Thema um eine vorwiegend Fellingshäuser Angelegenheit handelt.
Stattdessen sollte die Angelegenheit im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung abgehandelt werden.
Formal wurde jedoch eingewendet, dass – obwohl die Ortsbeiratssitzungen öffentlich sind – die Bürger/innen dabei kein Rederecht haben. Dieser Umstand wird üblicherweise dadurch geheilt, dass die Sitzung unterbrochen und für Fragen oder Redebeiträge aus der Bevölkerung das Rederecht erteilt wird.
So war es vom Ortsbeirat geplant, um auch ein Feedback aus der Bevölkerung zu diesem für alle relevanten Veränderungen im Ort zu bekommen … und so wurde es schließlich – rechtlich wasserfest – auch gemacht.
Aber auch ein weiterer Umstand bereitete den offiziellen Vertretern der Gemeinde Sorge: wir vom Ortsbeirat hatten den Bausachverständigen Harald Kienholz als fachkundigen Ortsansässigen gebeten, die Entwicklungen und Veränderungen am Ortsrand vorzustellen. Da er jedoch Mitglied des Gemeindevorstandes ist und nur die Bürgermeisterin dieses Gremium offiziell nach außen vertreten darf, wurde ihm in seiner Funktion wegen des rechtlichen Rollenkonflikt als Gemeindevertreter untersagt, die von ihm als Bürger vorbereitete Präsentation mit den eigenen Zeichnungen zum Ortsbild und den Auswirkungen, z.B. vom Schattenwurf in realistischen Auswirkungen, zu präsentieren. Dies könne er lediglich im Rahmen einer privaten Veranstaltung zeigen. Nach diesen Klarstellungen konnte es losgehen.

Frau Ortmann stellte dann die Pläne der Firma Weimer, mit der die Gemeinde bereits in der letzten Legislaturperiode
– nach Ausschreibung und Vorgaben der Gemeinde – einen baurechtlichen Vertrag zur Entwicklung des Baugebietes abgeschlossen hat, vor.
Auf dem Bild lässt sich die Ausdehnung des Baugebietes oberhalb und unterhalb der Kreisstraße von Fellingshausen (Die Beu) nach Bieber (Neue Wegscheide) K353 erkennen.
Dabei sind oberhalb der Bau von Ein- und Reihenhäusern vorgesehen sowie ein Spielplatz und eine Mehrfamilienhaus, in dem für die hiesigen Vereine Räumlichkeiten entstehen sollen.
Neben Stichstraßen wird es zwei Straßenverbindungen in das bisherige Baugebiet Dreispitz geben. Der Hauptverkehrsfluss wird jedoch vermutlich über die K353 erfolgen, an der noch Bürgersteige errichtet werden und eine Querungshilfe für Fußgänger entstehen soll.
Unterhalb der K353 sind Mehrfamilienhäuser zwei- und dreigeschossig + Staffelgeschoss und Flachdach vorgesehen, da barrierefreie, altengerechte Wohnungen dringend gebraucht würden. Darunter wird es voraussichtlich ein Parkgeschoss geben. Die Bauhöhen dieser Häuser, neben der bisherigen eingeschossigen Bebauung mit Flachdach, wird 11 m bzw. 14 m sein, bezogen auf das Straßenniveau,

In der Sitzungsunterbrechung stellte sich Frau Ortmann den Fragen der Bürger/innen und beantwortete sie sehr sachkompetent – wobei auch klar wurde, dass sie als Chefin der Verwaltung das abzuarbeiten habe, wozu sie von den Gemeindevertreter/innen beauftragt wurde. Wenn die Vorstellungen der Bürger sich heute nicht mehr mit den Beschlüssen früherer Parlamentarier decken, so dürften diese Einwände gerne in der Zeit der Offenlegung der Pläne eingewendet werden.
Durch den Bebauungsplan legt die Gemeinde fest, wie Grundstücke bebaut und in baurechtlicher Sicht genutzt werden dürfen. Die Aufstellung eines Bebauungsplans erfolgt in einem verbindlich geregelten Verfahren. Bei diesem Verfahren ist auch die Beteiligung der Bürger vorgesehen. Das bedeutet: Ist ein Bürger mit den Plänen der Stadt oder Gemeinde nicht einverstanden, kann er dem Bebauungsplan widersprechen. Muster – Einspruch Bebauungsplan

Bedenken und Fragen wurden z.B. zum nicht mehr vorgesehenen Grünweg, einem erwarteten Hundeklo, zwischen altem und neuem Baugebiet geäußert, die eine früher von Seiten der Gemeinde versprochene Pflegemöglichkeit der Hecken – ohne Betreten des Nachbargrundstückes – ermöglichen würde.
Großes Thema war das – aus Bürgersicht – fehlende Verkehrskonzept und die zu erwartende Belastung durch ca. 1000 Fahrzeuge mehr, die durch die Straßen geleitet werden müssen. Dabei führt der kürzeste Weg über den Hohlgarten zur Rodheimer Straße Richtung Gießen. Der Hohlgarten wurde ursprünglich jedoch als Anliegerstraße gebaut und von den Anliegern zu 90 % finanziert. Für Schwerlastverkehr ist die Straße nicht ausgelegt. Die Beu ist relativ schmal und schon jetzt sind die oft betagten Häuser durch die Erschütterungen der LKWs immer wieder beschädigt.
Das macht den Anwohnern verständlicherweise Sorgen; ebenso wie eine weitere Verkehrszunahme, wenn die Pflegeeinrichtung am Keltentor gebaut und betrieben wird.
Sorgen machen sich die Nachbarn auch über die baulichen Veränderungen durch die Mehrfamilienhäuser, die das Ortsbild verändern und wahrscheinlich auch durch Schattenwurf Beeinträchtigungen für sie bedeuten könnten.
In einem Beitrag wurde auch die Sorge um die Wasserversorgung geäußert, die Frau Ortmann jedoch mit entsprechenden planerischen Voruntersuchungen und Plänen, z.B. auch zur Stromversorgung etc., entkräftete.

Im Anschluss wurde die Sitzung des Ortsbeirates fortgesetzt und ein nachgetragener TOP 4 behandelt: Antrag der Burschen- und Mädchenschaft Fellingshäuser Füchse auf Zuschuss von 1.000 € zum für Anfang Juli geplanten Sonnwendfest, das nach 2jähriger Unterbrechung nun wieder – mit Umzug durch das Dorf – stattfinden soll.
Ursprünglich war das Ortsbudget nicht für derartige Unterstützungen, sondern für kleinere Reparaturen im Ort vorgesehen; da aber auch das Marktteam mit Sitzgelegenheiten für die so wichtigen Begegnungen im Fellingshäuser Marktcaffè unterstützt wurde, war Frau Ortmann schnell bereit, für einen Zuschuss nach Töpfen im Gemeindehaushalt zu suchen, die die von der Jugend organisierte Feierlichkeit unterstützen.

Fotos: Lindemann

Wie es weiterging lesen Sie auf der Seite der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen (vg-fellingshausen.de) – auch die Visualisierungen zur geplanten Bebauung und zum Verkehrsgutachten.

Bauleitplanung „Am Keltentor“

Baugebiet „Am Keltentor“ in Fellingshausen

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Biebertal hat in ihrer Sitzung am 30.11.2021 die Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Keltentor“ sowie die Änderung des Flächennutzungsplanes in diesem Bereich beschlossen.
Zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB hat die Gemeinde das in den Biebertaler Nachrichten vom 1. April 2022 bekannt gemacht. Ziel ist die Ausweisung eines Sonstigen Sondergebietes nach § 11 Abs. 2 Baunutzungsverordnung (BauNVO).

Damit sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Folgenutzung im Bereich der Liegenschaften des ehemaligen Hotels und Restaurants „Am Keltentor“ geschaffen werden. Nach einem Rückbau soll hier eine stationäre Pflegeeinrichtung errichtet werden, die um ein Angebot aus Betreuten Wohnungen sowie einer kleineren, auch öffentlich nutzbaren gastronomischen Einrichtung ergänzt werden soll. Die geschlossenen Gehölzbestände im Plangebiet, die forstrechtlich als Wald zu bewerten sind, werden bauplanungsrechtlich als „Flächen für Wald“ gesichert. Der Flächennutzungsplan wird gemäß § 8 Abs. 3 Satz 1 BauGB parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes entsprechend geändert.

Der Vorentwurf des Bebauungsplanes und der Flächennutzungsplan-Änderung mit zugehörigen Begründungen und Umweltbericht sowie eine bergbauliche Stellungnahme zum Altbergbau und zur Bebaubarkeit des Grundstückes Flurstück 8/1 liegen in der Zeit von Montag, dem 11.04.2022 bis einschließlich Freitag, dem 13.05.2022 in der Gemeindeverwaltung Biebertal, Rathaus Mühlbergstraße 9, 35444 Biebertal, Zimmer 9, zu den allgemeinen Dienststunden der Verwaltung öffentlich aus. In Ausnahmefällen sind auch andere Termine nach vorheriger Vereinbarung möglich. Sowieso sind aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie Besuche des Rathauses grundsätzlich nur nach vorheriger telefonischer Terminabsprache und unter Einhaltung der aktuellen Zugangsregelungen und Hygienevorschriften möglich.
Im Bau- und Umweltamt der Gemeinde Biebertal ist Herr Christian Heßler, Telefon 06409-6932 Ihr Ansprechpartner. Während des oben genannten Zeitraums können von jedermann Stellungnahmen abgegeben werden.

Der Inhalt der offiziellen Bekanntmachung sowie die zugehörigen Unterlagen stehen während der Auslegungsfrist auch online im Internet unter der Adresse www.biebertal.de/wohnen-tourismus/wohnen-und-bauen/bauleitplanung zur Verfügung.

Vor der Bescherung:

Ein besinnlicher Spaziergang am Krippenweg

Bild 3 zeigt die Wandermarkierung KR für Kelten-Römer-Weg. ein Teil des Krippenweges führt auf dem KR, ein ganz kleiner Teil sogar auf dem Elisabethweg.

Begegnungen

Bei unserem Spaziergang am 3. Advent sahen wir eine Gruppe von Menschen im Nebel, die offenbar in eine Andacht versunken war.

Als sich die Gruppe auflöste, sprach ich die Menschen an. Mit Frau Krauß-Ide führte ich ein Gespräch, das hier wieder gegeben wird.

Eveline Renell im Gespräch mit Frau Krauß-Ide von der „Religiösen Gesellschaft der Freunde – Quäker“,
Der Winter ist ganz schön grün,
wenn man genauer hinguckt.
Links Winfried und Frau Krauß-Ide aus Gießen
Rechts Friedel Winter und Eveline

Wie aus dem aufgezeichneten Gespräch hervorgeht, gehört die Andachtsgruppe der „Religiösen Gesellschaft der Freunde = Quäker“ an. Dazu finden sie unter der Fußnote *1) mehr Informationen. Was es mit den Care-Paketen auf sich hat, ist unter Fußnote *2) zu lesen.

zu *1) wikipedia.org Quäkertum

zu *2).Deutschlandfunkkultur.de/70 Jahre Care-Pakete-Geschenk des Himmels

In (..) Winter 1946 gibt es (in Deutschland) zahlreiche Hungertote. Die Westalliierten sehen die Katastrophe kommen. Doch weder Briten noch Amerikaner wollen, zunächst jedenfalls, ihren Steuerzahlern zu Hause zumuten, ein paar Monate nach der Befreiung der KZ Bergen-Belsen oder Dachau, die Deutschen zu alimentieren. Andererseits – verhungern lassen will man sie auch nicht. Im Januar 1946 erscheint in der amerikanischen Zeitschrift „Life“ ein flammender Appell des Schriftstellers John Dos Passos. Unumwunden heißt es da:

„Amerikaner setzen ihren Sieg in Europa aufs Spiel. Wir haben das Hitler-Regime hinweggefegt, aber viele Europäer glauben, dass die Heilung schlimmer ist als die Krankheit.“
Das wirkt. In Amerika schließen sich über 20 Wohlfahrtsverbände zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, die ein einziges Ziel hat: den hungernden Deutschen zu helfen. Darunter befinden sich neben jüdischen auch zahlreiche kirchliche Organisationen: die Heilsarmee, die Mennoniten, die Quäker und die „Church of Brethren“, eine ursprünglich aus Deutschland stammende, pietistische Gemeinschaft. Sie alle gründen die „Cooperative for American Remittance to Europe“, die „Genossenschaft für amerikanische Sendungen nach Europa“, kurz „Care“ genannt. Es ist eine Abkürzung, die als Akronym gleichzeitig auf das Wort „to care“ – „für jemanden sorgen“ – hinweist:

„Damals, 1946, kamen die amerikanischen Wohlfahrtsverbände, die sich in der Care-Organisation zusammengeschlossen hatten, und brachten uns Pakete, die aus der Armee übernommen worden waren und das Lebensnotwendigste einer Familie boten. Als diese Pakete dann ausgegeben waren und Care festgestellt hatte, dass die Not auch noch nicht bei weitem gelindert war, ging die Organisation dazu über und packte in eigener Verantwortung und Regie Pakete in Amerika ab, für die sie immer wieder eine ausreichende Zahl von Spendern fand.“
Erinnerte sich der evangelische Pfarrer Heinrich Johannes Diehl, Verbindungsmann der nordwestdeutschen Kirchen zu den alliierten Behörden und zuständig für Einfuhr und Verteilung der Hilfslieferungen. Jedes dieser Pakete, so hat Konrad Adenauer später gesagt, sei ein Beweis dafür, dass der Geist christlicher Barmherzigkeit und Versöhnung in den Herzen der Amerikaner lebendig sei.

Weihnachtsdorf in Fellingshausen 2021

Der Eingang zum Weihnachtsorf in der Helenenstraße;
weitre hinten im Bild die 2 G-Kontrollstelle der MuBS Füchse Fellingshausen
Die Glühweintheke mit zu würdigenden jungen Helfern
Paul Phillip am Bratrost und Ofen

In den Zelten habe ich aus Datenschutzgründen von den durchaus reichlichen Besuchern der Veranstaltung, die nur im Freien und, wie gesagt, nur mit Geimpften und Genesenen stattfinden konnte, keine Aufnahmen gemacht. Selbst am frühen Nachmittag war die Stimmung, trotz zeitweiligen Regen / Segen von Oben, gut und wurde sicherlich im Laufe zunehmender Dunkelheit noch besser. Da aber hatte ich schon eine andere Verabredung; wobei mir gerade noch vor Schluss des Artikels – last but not least – einfällt, die wirklich leckeren Bratwürste zu erwähnen, die wir zum Glühwein verkostet haben.

Fotos: Alfons Lindemann

Fotostrecke zum Weihnachtsbaum 2021

Bitte von links nach rechts pendelnd lesen:

Das Team aus Bürgerkommune und Ortsbeirat am Morgen.
da geht er hin,
aus dem Wald getragen, auf den Wagen geladen,
eine Verankerung wird gebuddelt,
die Baumlänge angepasst
Nun wird der Baum an der Dorflinde gesichert,
das Werk begutachtet.
Der ausgesuchte Baum,
hier liegt er nun um; zum Transport bereit,
zur Dorflinde gefahren,
das Aufstellen vorbereitet,
und der Baum aufgestellt.
die Reste entsorgt,
und ein doofes Selfie gemacht.
Dann wird die Aktion mit Hessenpunsch abgerundet.
Am Nachmittag traten die Frauen der Concordia mit gewogener Unterstützung in Aktion.
die Stromversorgung ausprobiert
und die Kabel der Lichterketten gerichtet,
das Werk von allen Seiten begutachtet
Am Ende ein Dank an die Helfer/innen.
Der Weihnachtsbaum 2021
Beleuchtung wurde installiert,
die Presse beschäftigt
Kugeln mit viel Geschick platziert
mutig geklettert
und die Stangen verglichen.
Der Brunnen hat nun auch seine Weihnachtsmütze.

Der Baum ist geschmückt. Ja, er sieht sieht anders aus als im letzten Jahr; aber so ist es mit dem, was die Natur an Unterschiedlichem hervorbringt. Letztlich ist unser Baum ein Zeichen für Integration, für ein buntes Biebertal

Der Weihnachtsbaum 2020

Fotos: Alfons Lindemann, Monika Wack

Auf dem 13. Krippenweg

vom 28. November (1. Advent) bis zum 6. Januar (Heilige drei Könige, Epiphanias)

In diesem Jahr ist so manches anders. Eine offizielle Einweihung mit Umzug, Glühwein und Bratwurst wird es nicht geben. Dafür lohnt sich die Wanderung auf dem Fellingshäuser Krippenweg schon ab dem 1. Advent

51 Krippen am diesjährigen Krippenweg – und los geht es am Sportlerheim, dann links herum zur Nr. 1
Wer kann dem Lächeln dieses freundlichen Krippenvaters
Friedel Winter widerstehen?

Eine kleine Gruppe von netten Menschen hatte sich am 21. November um 14.00 Uhr am Sportlerheim in Fellingshausen versammelt, um den gesamten Krippenweg abzugehen, den Zustand der Krippen zu begutachten oder selber eine zugeteilt zu bekommen. Es waren wenige dabei, die schon mal eine Krippe hatten, aber erfreulicherweise Neulinge aus den Nachbarorten Heuchelheim und Gießen. Sogar eine Grundschulklasse aus Linden wird eine Krippe aufbauen. Ihre Lehrerin war mit ihrer Tochter dabei wir haben einige Interviews gemacht, die Sie hier anhören können.

Fabian Sauer stellt sich vor
Die Menschen lauschen Friedels Erläuterungen; rechts:
diese alte Krippe wurde von Mutter Natur sehr schön gestaltet
Familie Sauer aus Heuchelheim
Zu Hause wurde von der ganzen Familie schon viel vorbereitet
Eine winzige Krippe, noch vom Vorjahr und leicht zu übersehen. Finden Sie sie?

Und damit er nicht verloren geht, hier noch einmal der Beitrag von Runa Steinmüller:

Nachtrag vom 4. 12. (Barbaratag): So langsam füllen sich die Krippen. Hier folgen Fotos der Krippe der Grundschulklasse 2A der Burgschule Linden. Die Krippe steht am Ende der Pfarrstraße.

Fotos: Eveline Renell

Das Baugebiet „Dreispitz III – Erweiterung West“ umfasst die Areale „Auf der Dreispitz“ und „Auf der Weide“

Im Bürgerinformationssystem finden Sie die Angaben zur Beschlussvorlage: Baulandumlegung

Während der Bauausschusssitzung vom 18. Nov. 2021, bei der es zunächst nur um die Baulandumlegung-wirtschaft.hessen ging, stellte die Firma Weimer aus Lahnau, die die Ausschreibung des Gemeindevorstandes für die Erschließung des Baugebietes für sich entscheiden konnte, erste Ideen für die Gestaltung der Straßenführung und Aufteilung des Areals vor.
Unter reger Beteiligung von Bürgern, für deren Mitsprache die öffentliche Sitzung von der Vorsitzenden Barbara Lindemann (CDU) mehrfach unterbrochen wurde, kamen Bedenken und Bürgerwünsche zur Sprache. Die Anregungen wurden von den Vertretern der Baufirma für eine Überarbeitung des Planes aufgenommen, denn ihr Entwurf hatte sich zunächst an die Vorgaben aus der Ausschreibung orientiert.
So wurden in dem Gebiet Baugrundstücksgrößen von 300 – 500 m² geplant, um möglichst vielen Familien die Möglichkeit zu einem Eigenheim zu ermöglichen, ohne einen allzu hohen Flächenverbrauch und damit Verlust an landwirtschaftlich genutzter Fläche. Dabei waren im Plan zunächst sowohl 9,50 m hohe Einfamilien– als auch Doppelhäuser (10,50 m hoch) oberhalb der B 353 zwischen Fellingshausen und Bieber gezeichnet. Außerdem soll es ein Mehrfamilienhaus oberhalb und weitere fünf Mehrfamilienhäuser (bis zu 14 m hoch) unterhalb der Straße in 2 – 3-geschossiger Bauweise mit Staffelgeschoss, als einer 4. Etage geben. Ein Gebäude davon soll ein Haus für Gemeinwesenarbeit werden. Auch ein Blockheizkraftwerk für eine zentrale Nahwährmeversorgung ist im Gespräch; ebenso wie vorgeschriebene Solarmodule und ein Verbot von Schottergärten.
Schattenwurf und die Dachform wurden diskutiert, da den früheren Bauherren neben dem neuen Baugebiet damals strenge Auflagen gemacht wurden. Besonderes Missfallen bei den Bürgern aber erregte die Idee einer geschlossene Front an Doppelhäuseren und Garagen im Anschluss an das bestehende Baugebiet und eine fehlende Möglichkeit, die zuvor von der Gemeinde geforderten Hecken an der Grundstücksgrenze beidseitig zu pflegen. Ein Weg – auch als Fußweg zum Seniorenzentrum „Am Keltentor“ – wäre hier eine Möglichkeit. Im Baugebiet sind Straßen mit beiderseitigen Bürgersteigen, Parkbuchten und Bäumen im Versatz angedacht; wobei die bereits bestehenden Anschlussmöglichkeiten zum alten Baugebiet verbunden werden sollen.
An der B 353 soll ein Fußgängerübergang sowie Bürgersteige in Richtung Dorf entstehen. Die Anbindung unterhalb der B 353 mit Parkmöglichkeiten für die Mehrfamilienhäuser soll Plätze für Carsharing-Autos beinhalten und eine Verbindung zu einer vom Ortsbeirat beantragten Entlastungsstraße Richtung Rodheimer Straße bieten.

Siehe auch unseren Beitrag vom Januar 2021:
https://nachrichten.biebertaler-bilderbogen.de/wp-admin/post.php?post=6321&action=edit

Wohn- und Pflegezentrum „Am Keltentor“ Fellingshausen

Letztlich ist das Projekt am Votum des Regieungspräsidenten gescheitert, da „Flächenzersiederlung“!

Am  Von dem TEAM In DünsbergFellingshausenGewerbeInformativesInfrastrukturVeranstaltungen

Das bisherige Hotel „Am Keltentor“

Nachdem im Ort lange über mögliche Verwendungen des inzwischen geschlossenen Hotels „Am Keltentor“ spekuliert wurde, stellte Kai Bülow am 18. November 2021 im Bauausschuss der Gemeindevertretung die Idee zum Projekt „Wohn- und Pflegezentrum „Am Keltentor“ vor.
Bülow ist der geschäftsführender Gesellschafter des neuen Eigentümers des Areals: Depant Bauträger GmbH & Co. KG
Das geplante Seniorenzentrum soll nach Aussagen vom Herrn Bülow, ein offenes Haus der Begegnung werden.
Eine für alle zugängliche, tags geöffnete, Restauration ist z.B. auf der Terrasse des Hauses rechts im Bild geplant, ebenso wie ein Spielplatz für Kinder auf der rechten Seite im Plan unten zu sehen.

Der Bebauungsvorschlag des privaten Investors Depant für das neue Haus „Am Keltentor“
https://sessionnet.krz.de/biebertal/bi/getfile.asp?id=47055&type=do

Nachdem die bestehenden Gebäude abgerissen wurden, sollen, nach den Vorstellungen der Firma Depant, in dem neuen großen Gebäuden rechts im Bild 80 vollstationäre Pflegeplätze, incl. Wäscherei, etc., Küche und Speisesaal entstehen. Im linken Haus soll in voraussichtlich 2-Zimmer-Wohnungen betreutes Wohnen für 10 bis 14 Personen räumlich wie inhaltlich mit den Angebotenen im anderen Haus verbunden.
Der Betreiber der Einrichtung war beim jetzigen Stadium der Planungen noch offen, obwohl bereits recht konkrete Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt wurden.

Wichtig, auch für das Verständnis eines so großen Projektes am Dünsberg in der Bevölkerung waren hier Zahlen, die sich bei einer Bedarfsermittlung an Pflegeplätzen in Biebertal von aktuell 89 Pflegeplätzen und perspektivisch eher 110 bis 125 in den kommenden Jahren mit den demographisch geburtsstarken Jahrgängen ergaben.

Kommentar Fam. Moebus;
…und wieder ein Gebäudeklotz der sich in die tolle Landschaft des Dünsbergs integrieren soll. Hier wird Flächenoptimierung und Gewinnmaximierung zum Ziel. Ein Gründach und Efeu soll diese Bausünde dann kaschieren. Schema F Bauten die nichts mit Architektur oder Gestaltung zu tun haben. Erinnert mich etwas an den Neubau vom Bauhof und den Feuerwehrstützpunkt.
Das wird optisch ein weit sichtbarer Klotz und die erforderliche Verkehrsanbindung erfolgt wie auch beim Dreispitz III Neubaugebiet über den Hohlgarten. ÖPNV Anschluss keiner vorhanden, dafür den besten Ausblick von ganz Biebertal. Das wird den Pflegebettpreis mächtig beflügeln.
Hier muss unbedingt besser nachgedacht werden ob es nicht besser ist das Dünsbergheim als Städte der Begegnung für die Biebertaler zu erhalten. Da reicht meiner Meinung nach nicht aus einen Spielplatz bei der Neubebauung darzustellen.

Rede zum Volkstrauertag 2021

Sehr geehrte Anwesende,

nach einem Jahr Pause stehen wir heute wieder hier …
gedenken der Opfer der globalen Katastrophe des 20. Jahrhunderts,
des menschengemachten Desasters zweier Weltkriege.

2020 wurde diese Veranstaltung vorsorglich vermieden: Infektionsschutz!
Ein neuer Virus hatte sich mit den modernen Verkehrsmitteln rasant über den Globus ausgebreitet.
Auch aktuell steigen die Infektionszahlen rasant, so dass eine erhöhte Umsicht im Umgang miteinander anzuraten ist.

Weltweit sind diesem SARS-Cov-19-Virus bislang 5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen.
Laut Ärtzeblatt mussten 2020/21 in Deutschland etwa 400.000 Covid-19-positive Fälle im Krankenhaus behandelt werden; wovon jeder 6. verstorben ist.
In Biebertal sind laut Gesundheitsamt Gießen 7 Menschen „an oder mit Corona“ gestorben.
Auch dieser Personen möchte ich heute gedenken.
In Fellingshausen sind wir zudem vom „Corona-Tod“ unserer beiden Chöre betroffen;
weshalb wir heute würdigend keinerlei musikalische Untermalung unserer Feier haben.  

In den beiden Weltkriegen  wurden ca. 80 Millionen Tote gezählt; so viele Menschen, wie heute in der Bundesrepublik leben.
Genauso viele Frauen, Männer und Kinder sind derzeit weltweit auf der Flucht – so viele, wie nie.
Die Menschen fliehen vor Gewalt und Krieg, vor Dürre und Hunger, vor Durst oder Überschwemmungen, vor Bränden und Stürmen, vor Armut oder Verfolgung …

Der „homo sapiens“, also die sich selbst als „verstehend und weise“ charakterisierende Art, ist offenkundig nicht so intelligent, wie man früher dachte:

In nur etwas mehr als 200.000 Jahren hat es unsere Art auf bald
8 Milliarden Exemplare gebracht … und damit das Gleichgewicht der Biomasse auf dem Planeten verschoben.
Allein z.B. die Zahl der Wirbeltiere auf der Erde wurde seit 1970 um 60 % reduziert.
Insgesamt haben wir für ein weiteres großes Massensterben der Arten in der Erdgeschichte gesorgt.

Nur 200 Jahre der Industrialisierung haben Mensch dafür gebraucht,
so viel fossile Bodenschätze zu verheizen und Methan freizusetzen, dass sich das Klima global verändert;
dass in absehbarer Zeit Bedingungen herrschen werden, die völlig andere sind, als heute!
Zunächst unbewusst, dann ganz bewusst – für kurzfristigen Profit -, führen wir Krieg gegen uns selbst,
zerstören unsere Lebensgrundlagen, die Vegetationszyklen und fordern die Anpassungsfähigkeit der Spezies heraus.
Jede und Jeder ist jetzt aufgefordert, seinen Beitrag beizusteuern, damit nachfolgende Generationen eine lebensfreundliche Umwelt vorfinden können und von Kriegen um Ressourcen verschont bleiben.

Ob wir als Art rechtzeitig begreifen, dass wir alle im gleichen kleinen Boot sitzen?
Ob wir fähig sind gemeinsam „verstehend und weise“ zu handeln, bevor sich die Welt gravierend umgestaltet?

Nach langen Jahren des Wohlstandes und vermeintlicher Sicherheit in unserer Komfortzone der westlichen Welt wird aktuell wieder bewusst, was Hermann Hesse (1877-1962) Anfang des letzten Jahrhunderts einmal sagte:
Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden“.

Lassen Sie uns daher heute bewusst erinnern und trauern,
um zukünftig Schlimmes zu verhindern!


Dieser Teil des Programms stammt von Dr. Lindemann, der als Ortsvorsteher den Reigen der Reden bei dieser Gedenkfeier eröffnete. Danach sprachen die Bürgermeisterin Ortmann, Pfarrerin Neugeborn und für die Vereinsgemeinschaft zur Kranzniederlegung Steffen Balser:


Volkstrauertag 14.11.2021

Wir gedenken heute den Opfern beider Weltkriege. Wir denken an die Soldaten, die an der Front gefallen sind, den unzähligen Menschen, die durch direkte Kriegshandlung getötet wurden, den zahllosen Opfern, die durch das NS-Regime ums Leben kamen und den Menschen auf der ganzen Welt, die durch Gewalt, Not und Elend ihr Leben ließen.

Auf den Gedenktafeln an der Wand stehen die Namen der Soldaten aus Fellingshausen, die für ihr Vaterland gekämpft und dabei ihr Leben verloren haben. Aber auch die Männer, die wieder nach Hause kamen, waren vom Krieg gezeichnet. Sie alle waren Soldaten, die sinnlos in den Krieg ziehen mussten, um politische Interessen durchzusetzen. Sie waren aber vorallem Ehemänner, Väter und Söhne, die ihre Familien verlassen mussten, um ihren Dienst fürs Vaterland zu tun.

Einen ganz anderen Dienst für ihr Vaterland verbrachte die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ um Hans und Sophie Scholl. Sie konnten nicht hinnehmen, wie die Nationalsozialisten Gewalt und Elend nach Deutschland und in die Welt brachten. Wenige junge Menschen, die sich einem ganzen Staat mit seinem Regime in den Weg stellen- das ist nicht nur unglaublich mutig, sondern auch ganz wertvoll.

Auch heute tobt noch Gewalt und Krieg in der Welt. Dies scheint für uns auf den ersten Blick weit weg zu sein. Aber wenn deutsche Rüstungsexporte in die Welt gehen, rechte Gewalttaten in Deutschland zunehmen, oder Menschen vor unserer Tür stehen, die zu Hause vor Krieg, Gewalt und Leid fliehen, sind wir nicht mehr nur Zuschauer auf dieser Weltbühne. Wir sind direkt beteiligt. Und so kann jeder von uns ein Stück „Weiße Rose“ sein. Setzen wir uns Hass und Gewalt entgegen, auch wenn es manchmal so scheint, als wären wir machtlos. Stehen wir auf für „ein neues geistiges Europa“ für „Freiheit und Ehre“, wie es im letzten Flugblatt der Widerstandsgruppe von 1943 heißt.

Also:
Sein wir ein Meer aus weißen Rosen, in dem die Zwietracht untergeht, 
für alle Menschen, die geflohen sind, ein Meer, in dem man nicht ertrinkt.
Sein wir die Welle, die voranrollt, mit einem tosend lauten Nein,
für unsere Freiheit, für den Frieden, für Liebe, Recht und Menschlichkeit.

Und zum Gedenken der Opfer beider Weltkriege und als Auftrag an uns gegen Hass aufzustehen, legen wir nun die Kränze nieder.

                                                                                                                      Steffen Balser